Via Francigena : Rom, wir kommen !

Pilger und Wanderer erkunden diese mittelalterliche Reiseroute, die England mit Italien verbindet und auf dessen Weg sich auch die Champagne-Ardenne befindet.

Alle Wege führen nach Rom, so sagt man. Es gibt einen, für den diese Redensweise sicher und bewiesen ist: Man nennt ihnden Via Francigena.
Ein lateinischer Name der übersetzt „Frankenweg“ oder auch „Weg, der von Frankreich kommt“ bedeutet.
Es handelt sich um eine ehemalige von den mittelalterlichen Pilgern benutzte Reiseroute, die nach Rom gelangt. Sie gehört zu einen von den drei heiligen Orten der Christenheit mit Jerusalem und Santiago de Compostela.
Heutzutage gibt es bestimmte Ähnlichkeiten zwischen den Wegen der Jakobspilger und dem Frankenweg, denn sobald die Wanderer und Pilger die
unbestreitbare Aura des Marschierens genießen, gelangen sie in den Glauben, oder auch nicht, in der Sekunde genau in die ruhmreichen Fußstapfen ihrer älteren Vorfahren zu treten.
Die Besucherrate und die Popularität gewinnen stetig an Bedeutung, besonders seit der Anerkennungzur Einschreibung auf die Liste der europäischen Kulturwege 1994. Nun wurde öffentlich, dass die Champagne-Ardenne Anteil von dieser glänzenden Via Francigena ist, wo zahlreiche Interessenpunkte und
verschiedene Sehenswürdigkeiten aufeinandertreffen.

Die Odyssee von Sigerich wurde Schritt für Schritt zum gegenwärtigen Verlauf der Via Francigena.

Auf den Erzbischof von Canterbury 990 geht diese älteste Beschreibung zurück. Der sogenannte Sigerich (frz. Sigéric), begab sich nach Rom, um dort das
Pallium aus den Händen des Papstes Jean XV entgegenzunehmen. Ein liturgisches Ornament, welches seine Position und seine bischöfliche Funktion symbolisierte. Nach seiner Rückkehr hat Sigerich die 80 Etappen von rund 1800 Kilometern durch Europa in einem Reisetagebuch dokumentiert, die für ihn notwendig waren, um an das Ende seiner Europareise zu gelangen. Die vom Erzbischof durchlaufenen Länder warendas heutige England, Frankreich, die Schweiz und Italien.
Aber dieser Via Francigena, dessen erste Erwähnung 876 erschien, ist in Wirklichkeit älter. Ihr Ursprung geht auf das 7. Jahrhundert zurück, als Wanderer diesen sekundären Weg wählten, um den militärischen Konflikten wegen ihrer Sicherheit zu entkommen, die das zukünftige Italien teilten.
Es handelt sich genau genommen um keinen Weg im gegenwärtigen Sinne, sondern um mehrere Wege, deren Verlauf und Umständesich im Laufe der Zeitvielfältig veränderten.
Der Via Francigena setzte sich trotz allem sowohl als Verkehrshauptachse zwischen dem Norden und dem Süden Europas, als auch für Pilger, Soldaten und Händler durch. Der Via Francigena besitzt eine eigene Identität und bildet zugleich eine europäische Einheit, die als „Kulturweg“ vom Europarat vor etwa 20 Jahren gekennzeichnet wurde.

Von der Via Francigena zum GR© 145

Der Via Francigena erhielt die Kennzeichnung zum großen Wanderweg: GR© 145. Während des Wanderns, unterwegs, erwarten Sie zahlreiche zu entdeckende Überraschungen !

Dieser GR© 145 hebt sich durch weiße und rote Wegmarkierungen (1) auf ungefähr 400 Kilometer in der Champagne-Ardenne hervor. Der mehr oder weniger
schräge Routenverlauf geht wahrscheinlich auf den Pilgerweg von Sigerich 990 zurück. Dieser lange Wegdurchläuft besondere Städte mit folgenden Denkmälern wie: Reims und die Kathedrale. Ein Schild identifiziert die Via Francigena, welche sich unter der Brücke von Fléchambault, in der Nähe der Saint-Remi Basilika befindet. Der „Frankenweg“ (frz. voie des Francs) kreuzt hier einen Jakobsweg.
Châlons-en-Champagne mit seiner Stiftskirche Notre-Dame-en-Vaux, ist einklassifiziertes Denkmal der UNESCO Welterben.
Vitry-le-François, mit seinem großen quadratischen Platz und seiner rechtwinkeligen Anordnung aus dem 16. Jahrhundert.
Brienne-le-Château, souvenirreicher Ausbildungsort von Bonaparte, der hierdie Militärakademie besuchte, naheden großen Seen der Champagne.
Bar-sur-Aube: mit seinen Champagner Weinreben und derZisterzienser- Abtei Clairvaux.
Châteauvillain, Petite Cité de Caractère© mit einem mittelalterlichen Ambiente und nicht weit entfernet von der Abtei Mormant, einer ehemaligen Templer Zentrale.
Langres, Festungsstadtauf einem Vorgebirge, dessen mittelalterliche Schutzwälle an die Carcassonne du Nord erinnern.


(1) Manchmal tragen die Banderolen das Symbol des Pilgervaters.


 

Praktische Hinweise

Unterkünfte, Besichtigungen, Veranstaltungen...

Office de Tourisme de l’Agglomération de Reims
51100 Reims
Tel. : 0892 701 351 (0.34€/min)
www.reims-tourisme.com

Office de Tourisme de Châlons-en-Champagne
51000 Châlons-en-Champagne
Tel. : (0)3 26 65 17 89
www.chalons-tourisme.com

Office de Tourisme de Brienne le Château
10500 Brienne-le-Château
Tel. : (0)3 25 92 82 41
www.ot-brienne-le-chateau.com

Office de Tourisme du Pays de Bar-sur-Aube en Champagne
10200 Bar-sur-Aube
Tel. : (0)3 25 27 24 25
www.tourisme.barsuraube.com

Office de Tourisme du Pays de Langres
52200 Langres
Tel. : (0)3 25 87 67 67
www.tourisme-langres.com

Es existieren zahlreiche Webseiten und Blogs, die der Via Francigena teilweise oder im Ganzen gewidmet sind. Sie zeigen das allgemeine Interesse auch außerhalb der französischen Grenzen auf.

Wir zitieren einige davon:
Der Praxis-Guide der Via Francigena.
www.viefrancigene.org/fr
renaissance.de.la.via.francigena.overblog.com

 

 

Interview Bernard Aubry
Präsident des Regionalen Wanderverbandes der Champagne-Ardenne​